„Gemeinsam sind wir Stark und schaffen das“

„Gemeinsam sind wir Stark und schaffen das“

So halten wir 85 Bewohner und Bewohnerinnen aus allen drei ASB Wohnhäusern, die Corona-Zeit verbunden mit ihren strikten Regeln durch.

 

Von den beiden Redakteuren des ASB Echos:

 

Michael Ehrlich (Text) & Sebastian Stibane (Fotos).

 

Zum Offlinelesen auch als PDF-Datei: „Gemeinsam-schaffen-wir-das“

 

Es war am Donnertagnachmittag den 12. März 2020, als wir die Bewohner und Bewohnerinnen aus allen drei Häusern mitgeteilt bekommen haben, dass wir vorerst nicht mehr in die Holzlandwerkstätten zum Arbeiten gehen können, dass betrifft auch alle Beschäftigten-unsere Freunde und Arbeitskollegen die außerhalb wohnen.

 

165 Beschäftigte der Holzlandwerkstätten des ASB können nicht arbeiten. Bezahlt werden sie bislang trotzdem. Darüber informierte die Geschäftsführerin des ASB Kreisverbandes Saale-Holzland-Kreis Claudia Kirchner.

 

Der Grund ist ein neues Virus mit dem Namen Corona. Weil es für diesen neue grippeartige Virus keine Impfung und anderes gibt, wurden innerhalb von kurzer Zeit, Maßnahmen eingeleitet um uns, aber auch die Bevölkerung Deutschlands sowie der Welt zu schützen. Dies ist nun fast acht Wochen her und auch nicht immer so einfach, aber gemeinsam schaffen wir das und halten durch.

 

Die Bewohner der ASB besondere Wohnformen in Hermsdorf, verhalten sich verantwortungsbewusst in Zeiten der Corona-Krise. Dafür bedankt sich unsere Leiterin der besonderen Wohnformen Sandra Geithe bei ihnen und allen Mitarbeitern ganz herzlich.

 

„Ich habe das Haus hier 1998 mit geplant, war beim ersten Spatenstich dabei und bin von Anfang an als Leiterin tätig. Ich liebe meinen Job und ich kenne die Menschen. Wir sind in den vergangenen zwei Jahrzehnten zusammen alt geworden. Ihr und allen Mitarbeitern sei es wichtig, für die Bewohner präsent zu sein und allen die Zeit so angenehm wie möglich zu gestalten.“ Wichtig dabei ist auch, dass beispielsweise der Bewohnerrat die Bewohner in leichter Sprache über das Geschehen rund um das Corona-Virus informiert. „Wir haben aber auch WLAN und die Leute lesen selbst nach, was sie zum Thema interessiert.“ Natürlich erklären sowie erzählen auch wir die Mitarbeiter vom aktuellen Geschehen. Einige Bewohner gehen üblicherweise über das Wochenende nach Hause. Dies ging seit dem 12. März nicht mehr. Dies schloss auch das diesjährige Osterfest Mitte April mit ein. Wegen dem Coronavirus, war es zwar etwas anders, aber trotzdem sehr schön. Überzeugen Sie sich hier bitte selbst.

 

„Dass wir bisher so gut und diszipliniert durch diese schwierige und besondere Zeit gekommen sind, hat vor allem mit Vertrauen, mit einer ganz klaren Linie und mit der Sicherheit, welche unsere Leiterin Sandra Geite sowie alle Mitarbeiter, uns den Bewohnern gegenüber ausstrahlen, zu tun. Dafür möchten wir, alle Bewohner und Bewohnerinnen, an dieser Stelle einmal vielen Dank dafür an Euch, unser Betreuerteam, sagen.“

 

Seit Anfang April werden aus den Holzlandwerkstätten auch verschiedene arbeiten in unsere beiden Besonderen Wohnformen gebracht, die erledigt werden können. In der Lahnsteiner Straße 8i sind das zum Beispiel: Das Falten von kleinen Kartons, das Knacken von „Käseecken“, die gelegt und mit einer Pinzette in die Platte einsortiert werden.

 

Hier sind weitere arbeiten, die wir für die Firma Überspanner früher und jetzt Meidensha GmbH und andere Dienstleisterfirmen machen. Wie zum Beispiel: Kabel und Kerne für Impulstransformatoren und vieles mehr.

 

Eine weitere Herausforderung war die tägliche Versorgung mit Mittagessen. Denn normalerweise wird bei uns nur am Wochenende gekocht. Anfangs wurde dies vormittags an sieben Tagen zubereitet. „Was letztlich auch eine finanzielle Frage ist“, fügte Sandra Geithe hinzu. Aber mit Unterstützung von Ines Köhler und ihrem Küchenteam in den Holzlandwerkstätten, konnte hier eine bessere Lösung gefunden und so die Besonderen Wohnformen hier sowie aber auch unser Betreuerteam, ein wenig entlastet werden. Seit dem 27. Mai 2020 wird hier in den Besonderen Wohnformen Lahnsteiner Steiner Straße 8i wieder vormittags selbst gekocht.

 

Denn ab dem 02. Juni 2020, startete dann unter den Vorgeschrieben Abstands-und Hygieneregeln, in den Holzlandwerkstätten wieder ein kleiner regulärer Betrieb. Des Weiteren wurden alle voneinander getrennt. Zum Beispiel: Durften wir aus der Lahnsteiner Straße 8i nicht mit unseren Kollegen von Zuhause zusammenkommen und unsere Mitstreiter aus der Hermann-Danz-Straße 14 sowie andere die zur Risikogruppe gehörten, mussten auch noch zuhause bleiben.

 

Auch der diesjährige Männertag war aufgrund von Corona und ihren Stricken Regeln Weltweit sowie auch hier bei uns, anders als sonst. Aber trotzdem war es ein schöner Tag, wie diese Bilder Beweisen dürften.

 

Auch in unserer zweiten ASB Besonderen Wohnform in der Hermann-Danz-Straße 14, gaben alle Mitarbeiter ebenfalls nach wie vor ihr Bestes, um den Bewohnern die Zeit so angenehm wie möglich zu gestalten.


Gute Laune – trotz Corona

Vom Betreuer und Redakteur des ASB Echos Florian Knoll & Co.

 

Wie alle anderen auch wurden wir Anfang des Jahres kalt von der Corona – Pandemie und derer einhergehenden Einschränkungen erwischt. Von Unwissenheit, täglich neuen Information bis zum Lockdown durchschritten wir alle Phasen.

 

Der Lockdown kam so schnell, dass es eine enorme Herausforderung darstellte die diversen Vorbereitungsmaßnahmen, in den täglichen Arbeitsalltag mit seinem spezifischen Anforderungsprofil, zu implementieren.

 

Die bekanntesten Sicherheitsmaßnahmen stellen sicherlich der Mindestabstand und die Maskenpflicht dar. Aber auch die anfängliche Kontaktsperre unserer Bewohner zu Ihren Angehörigen gehörte zu den erschwerenden Maßnahmen. Eine kleine Umarmung hier, ein Schulterklopfen dort – all diese kleine, für unsere Bewohner doch so wichtigen Gesten, konnten nicht stattfinden.

 

Eine Menge an positiver und vielfältiger Gesprächskultur erleichterte unseren Bewohnern sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Auch unsere schon immer vorhandene familiäre Atmosphäre bestätigte sich gerade in dieser Zeit.

 

Alle Bewohner und Bewohnerinnen hatten in uns dem Betreuungsteam immer einen entsprechenden Ansprechpartner für sich vor Ort. Unterschiedlichste Angebote in spielerischen, hauswirtschaftlichen – selbst lernenden Bereichen wurden geboten.

 

Dies geschah in noch höherer Frequenz als das sowieso schon der Fall ist um der Lage gerecht zu werden. Wir schufen in unserer „Oase“ ein Stück weit Normalität und eine Rahmen der Orientierung für unsere Bewohner. Geburtstage wurden auch unter Corona-Bedingungen zu Events guter Laune, Freude und Spaß.

 

Auch die Urlaube der Gruppen (Freizeitmaßnahmen) fanden statt. So ging es beispielsweise in die sächsische Schweiz oder an die Nordsee. Mit Strandausflügen oder Dampferfahrten durch beispielsweise „Elbflorenz“, sowie vielfältigen anderen Events innerhalb der Urlaube, konnten wir der Realität für eine Woche entfliehen und Kraft tanken. In einer immer noch unsicheren Lage, wissen wir dass wir uns gegenseitig aufeinander verlassen können. Auch hoffen wir bald mit etwas mehr Sicherheit die nächsten Monate planen zu können.

 

Aber auch wenn dem nicht so sein sollte – die gute Laune lassen wir uns nicht verderben.

 

Bewohneraussagen:

  • „Die ersten 14 Tage waren beschissen. Kleinere Tätigkeiten haben mir aber geholfen. Es war schön dass ich hier und dort mit helfen konnte. Sonst hat es mir Spaß gemacht, nur die Arbeit fehlt mir. Meine Mutti ist in der Zeit gestorben, das hat mir sehr wehgetan, aber die Betreuer haben mir viel geholfen.“

    M. Happich.
  • „Wir konnten ja am Anfang nicht raus, also haben wir Runden durch unseren Garten gemacht. Der Mundschutz im Wohnheim war schwer zu tragen. Und mir hat gefehlt das wir zusammen auf dem Sofa sitzen können.“

    P. Köhler.
  • „Für mich war alles wie immer, ich habe nichts gemerkt. Mir hat gefallen das wir alle zusammen waren und gebacken und gekocht haben.“

    S. Graf.
  • „Die erste Zeit wo niemand her durfte war für mich am schlimmsten. Sonst fand ich alles in Ordnung. Es war ja immer jemand da, der sich um uns gekümmert hat.“

    G. Schumann.

Ab 01. September 2020, näheren sich unsere Holzlandwerkstätten dem Normalbetrieb, aber mit Vorsicht. Denn seit der Aufhebung des Betretungsverbotes hat eine Vielzahl der Beschäftigten die Arbeit wieder aufgenommen. Ihr Arbeitsalltag orientiert sich am erstellten Schutz-und Hygienekonzept mit Regeln zu Mindestabstand und besonderen Hygieneregeln.

 

Seit dem 01. April 2020 ist Claudia Kirchner die Geschäftsführerin des ASB Kreisverbandes Saale-Holzland-Kreis e.V.

 

„Wir wünschen uns, dass Sie es auch bleibt. Sie macht wirklich einen guten Job. Respekt, Respekt, Respekt.“

 

„Ein weiteres Riesengroßes Dankeschön geht an alle Gruppenleiter und Gruppenleiteiterinnen, die in dieser Lockdown- Zeit, einerseits auch Arbeit für uns in beide Besondere Wohnformen gebracht haben und hier Dienste übernommen haben. Sowie an unsere Verwaltungsangestellten und mehr, die in den Holzlandwerkstätten die Stellung gehalten haben.“

 

„Weitere große Dankesschöne gehen an unsere Reinigungskräfte, unsere Köchin und ihr Team, sowie unsere beiden Hausmeister und das gesamte Betreuerteam in beiden Besonderen Wohnformen plus unserer ambulant betreuten Wohngemeinschaft. Sie sorgen Täglich für unser aller Wohl und sind auch immer für uns da.


Vielen Dank dafür !!!

 

siehe auch OTZ-Artikel: „Disziplin, Dank & Freudenkämpfer“

Fotoserien

„Gemeinsam sind wir Stark und schaffen das“ (01. 04. 2020)

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